Das Talent von Quentin Tarantino blitzt gelegentlich in vereinzelten Szenen auf, nie in einer Filmerzählung. Die Eröffnung von „Inglourious Bastards“ ist zum Beispiel genial, ebenso einige Situationen in „Django Unchained“ oder „Once Upon a Time in Hollywood“. Aber dann dominiert wieder die grenzenlose Infantilität eines pubertierenden Rotzlöffels in Gestalt eines Gothic-Säufers und gipfelt in hanebüchenem Müll wie „Kill Bill“ oder „Death Proof“. Der ist ein handwerkliches Armutszeugnis.
Dramaturgie
Nach geschlagenen 45 Minuten gibt es den ersten dramatischen Höhepunkt. Bis dahin Geschwätzigkeiten knapp bekleideter junger Frauen über Saufen, Kiffen, Filme, Autos und Ficken – worüber Mädels eben so reden. Viel Musik. Ein Lapdance. Viel Schnickschnack, mal in Farbe, mal in Schwarzweiß. Warum? Egal. In „Death Proof“ geht’s um Tarantinos degenerierte Spielzeugwelt, in der Autos (Dodge Challenger aus „Fluchtpunkt San Francisco“) eben wichtiger sind als die Figuren oder halbwegs nachvollziehbare dramatische Ereignisse. Spannungsfreier Schwachsinn. Eigentlich müsste der Filmtitel folgendermaßen lauten: „Death Boredom – Todsicher“.
