Eine langatmige, nostalgisch verklärte Reminiszenz an die Rockmusik der 70er Jahre, die auf autobiographischen Erlebnissen des Regisseurs Cameron Crowe beruhen. Hauptfigur in „Almost Famous“ ist der erst 15-jährige William Miller, der leidenschaftlich gern Musikkritiken verfasst. Beim Versuch, hinter den Kulissen eines Rockkonzerts mit Musikern von „Black Sabbath“ in Kontakt zu kommen, landet er bei den Newcomern von „Stillwater“. Über die soll William für das Musikmagazin „Rolling Stone“ einen Tourneebericht schreiben, wobei er den Redakteuren lieber sein wahres Alter verheimlicht. Drei Tage gewährt Mama Kate (Frances McDormand) schließlich ihrem Jungen, nicht mehr. Dann geht es zusammen mit den Musikern, Manager und Groupies, angeführt von Penny Lane, im Tourbus auf Reisen. Casting und Ausstattung sind hervorragend, vor allem Kate Hudson in der Rolle der Penny Lane. Einzig der brillante Philip Seymour Hoffman besitzt in der Rolle des Musikjournalisten Lester Bangs keine Handlungsrelevanz.
Lösungen
Aber was eine spannende Coming-of-age-Geschichte hätte werden können, versandet im sentimentalen Rückblick auf eine Sex, Drugs and Rock ’n’ Roll-Ära, die längst vom Konsum okkupiert wurde. Dabei wäre es ganz einfach gewesen: Crowe hätte sich nur auf die Liebesgeschichte zwischen William und Penny Lane konzentrieren müssen, also auf „Die unmögliche Liebe“. Dann hätte er eine Geschichte gehabt. Leider lässt der Regisseur sich zu sehr von seinen persönlichen Erinnerungen leiten. Zusätzlich hätte Mama Kate die Polizei einschalten müssen, nachdem ihr Junge nach dreitägiger Tourbegleitung immer noch nicht heimgekehrt ist. Flucht-Verfolgung wäre das zusätzliche Erzählmotiv gewesen. Die Bandmitglieder hätten dann – ganz zeitgemäß – ein Katz-und-Mausspiel mit der Polizei veranstalten können. Die Dramatik am Ende von „Almost Famous“ kommt viel zu spät und ändert nichts am oberflächlichen, von Rockmusikklängen der 70er untermalten Gesamtwerk.