Die Spielerbiographie „Das schnelle Geld“ erinnert an „The Wolf of Wall Street“ (Martin Scorsese), ohne allerdings auch nur annähernd dessen Qualität zu erreichen. Die Geschichte des Sportinvaliden Brandon Lang (Matthew McConaughey) taugt überhaupt nicht als Filmvorlage. Sie hat am Anfang einen dramatischen Höhepunkt, dann muss man viel Geduld aufbringen, bis zur Mitte des Films wieder etwas halbwegs Spannendes passiert. Außer Brandons schwerer Verletzung haben alle „dramatischen“ Ereignisse keine Konsequenzen. Das schnelle Verpuffen. Es gibt teilweise schöne Dialoge. Aber das darf man vom Drehbuchautor Dan Gilroy („Nightcrawler“) auch erwarten.
Schwachpunkte
Ein weiterer Schwachpunkt ist die Figurenkonstellation: Sportwettenberater Walter Abrams (Al Pacino) behandelt seinen Zögling Brandon meist zuvorkommend, fast liebevoll. Es ähnelt einer Vater-Sohn-Beziehung, aber ohne dass hier die Fetzen fliegen. Die freundschaftliche Beziehung von Brandon zu Toni (Rene Russo), Walters Frau, beschreitet leider auch kein verbotenes Terrain. Spannung und Emotionen können so nicht entstehen.
Lösungen
Die Lösung wäre folgende gewesen: Brandon geht mit dem Engagement bei Walter einen Pakt mit dem Teufel ein („Faust“). Er verkauft seine Seele an den Agenturchef, der kein Erbarmen kennt. Brandon interessiert sich in erster Linie für „Das schnelle Geld“, in zweiter Linie für Toni, die seine Gefühle erwidert. Das wäre das Drama. Aber so bleibt alles beim Ringelpietz ohne Anfassen, passend zum schalen Ende, als Brandon sich einfach davonstiehlt. Einmal erlebt er eine heiße Liebesnacht, aber auch da entpuppt sich alles als Spiel, als Arrangement, nichts Ernstes also.