Asteroid City (Wes Anderson) USA 2023

Die Coen-Brüder und Wes Anderson haben mindestens zwei Dinge gemeinsam. Erstens sind ihre Filme immer dann am stärksten, wenn sie sich an Vorlagen von jemandem halten, der Geschichten erzählen kann („Der fantastische Mr. Fox“ von Wes Anderson nach einem Buch von Roald Dahl oder „True Grit“, ein Remake der Coen-Brüder nach einem Roman von Charles Portis). Sie selbst können es nicht. Müssen sie ja auch nicht. Vorteilhaft wäre es natürlich, wenn man seine eigenen Stärken und Schwächen kennt. Jetzt kommt die zweite Gemeinsamkeit : Alle drei kennen ihre Schwächen in diesem Punkt nicht und sehen sich dazu berufen, die Zuschauer mit ihren Erzählversuchen zu beglücken. Heraus kommt dann so ein unglaublicher Murks wie „Asteroid City“.

Die Geschichte

Es gibt keine Geschichte, was ist in einem Spielfilm nicht unbedingt vorteilhaft ist. Dafür künstliche Filmsequenzen, integriert in einem wirren Theaterstück. Es gibt einen Meteoriten, der vor Jahren in ein Wüstenkaff gefallen ist. Daher der Name „Asteroid City“. Dann gibt es noch ein Alien, das sich den Meteoriten schnappt und wieder zurückbringt, einen Kriegsfotografen, der es fotografiert. Weiter gibt es hochbegabte Kinder, Atombombenexplosionen und schießende Gangster, die von Polizisten verfolgt werden. Nur, was soll das alles? Welchen Sinn ergibt diese Ansammlung von Absurditäten? Emotionen stellen sich zu keiner Zeit ein. Wie auch? Dafür müsste man schon mit jemandem mitzittern, was aber wiederum voraussetzt, dass einem die Personen nicht völlig egal sind. Wieso stellt sich diese illustre Riege von Schauspielern (Tom Hanks, Scarlett Johansson, Tilda Swinton, Matt Dillon, Edward Norton usw.) für diesen Unfug zur Verfügung? 

Fazit

Die Wiesbadener Filmbewertungsstelle hat „Asteroid City“ das Prädikat „besonders wertvoll“ verliehen und gibt den Tipp, ihn „Stück für Stück zu dechiffrieren“. Leider gibt sie keine Hinweise für eine Dechiffrierung. Kein Wunder. Bei einer erzählerischen Nullnummer ist das eben nicht so einfach. Immerhin kann man drei- bis viermal über skurrile Situationen schmunzeln – lachen wäre jetzt übertrieben. Aber das war’s dann. Eigentlich müsste der Film „Boredom City“ heißen.

7 Emojis zur Bewertung eines Spielfilms, hier 1 blauer Smiley und 6 schwarze traurige Gesichter für Asteroid City

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