Wenn es Nacht wird in Paris (Jacques Becker) F 1954

„Wenn es Nacht wird in Paris“ von Jacques Becker ist ein ruhiger und konzentrierter Gangsterthriller, der die Geschichte einer Männerfreundschaft erzählt. Neben den beiden Ganoven Max (Jean Gabin) und Riton (René Dary) gibt es einen weiteren Protagonisten: Das ist das nächtliche Paris mit seinen Bars, Clubs, Restaurants, Treppenhäusern, Straßen und Menschen, die es mit Leben füllen. Kameramann Pierre Montazel setzt diesem Milieu in schattendurchsetzten Schwarzweiß-Bildern ein Denkmal.

Die Geschichte

Nach einem letzten Coup wollen die Gangster Max und Riton sich zur Ruhe setzen. Doch Drogendealer Angelo (Lino Ventura) will ihnen die Beute, Goldbarren im Wert von 50 Millionen Franc, wieder abjagen. Er weiß um die Freundschaft der beiden, entführt Riton und erpresst Max zur Herausgabe des Goldes. Doch der Austausch des Gefangenen gerät beim bleihaltigen Showdown zum Fiasko. Alle Kidnapper sterben, das Gold geht verloren und Riton wird schwer verletzt. Trotz ärztlicher Versorgung erliegt er kurz darauf seinen Verletzungen. Max steht mit leeren Händen da.

Machart

„Wenn es Nacht wird in Paris“ kommt gänzlich ohne Polizei und Brutalitäten aus, sieht man mal vom Feuergefecht im Finale ab. Der Film noir konzentriert sich ganz auf die Männerfreundschaft und die Abwicklung des letzten Coups. Frauen sind mehr oder weniger Staffage. Sehr schön ist die Szene in einer von Max angemieteten Wohnung, in der die Freunde im Stile eines alten Ehepaares agieren. Riton reklamiert das unbequemere Schlafsofa für sich, putzt sich im Bad die Zähne und überprüft sein Spiegelbild. „Schau dich an“, hat Max ihm zuvor geraten. „Wir sind alt geworden. Es ist Zeit aufzuhören“. Eine Erzählerstimme beschreibt sein Verhältnis zu Riton, in dem er über den Freund lästert, ohne seine Gefühle verbergen zu können: „Er ist eitel, aber dämlich“.

Leinwandpräsenz

Jean Gabin hat eine unglaubliche Präsenz. Er füllt die Leinwand aus, ohne ein Wort zu verlieren. Er ist der König der Pariser Unterwelt. Wenn er auftaucht, öffnen sich die Türen, sind ihm alle zu Diensten. Trotz seines fortgeschrittenen Alters liegen ihm die Frauen zu Füßen. Am Ende hat er alles verloren, weil die Freundschaft zu Riton ihm wichtiger war als das Gold. Seinen Schock über die Nachricht vom Tod seines Freundes kann er nur mühsam verbergen. Letztlich ist der Film eine Metapher über den Wert einer Freundschaft, die in diesem Fall mehr wiegt als Goldbarren im Werte von Millionen.

Fazit

Ein schöner, ruhiger Gangsterfilm mit einem atmosphärisch dichten Ausflug in die Pariser Unterwelt der 50er Jahre.

7 Emojis zur Bewertung eines Spielfilms, hier 5 blaue Smileys und 2 schwarze traurige Gesichter für "Wenn es Nacht wird in Paris".

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