Promising Young Woman (Emerald Fennell)

Nach zwei Jahren mal wieder im Kino gewesen. Nach ca. acht unterirdisch schlechten Werbespots dann dieses Alle-Männer-Sind-Schweine-Rachedrama.
Gut ist die Konzentration auf ein klassisches Erzählmotiv und auf eine interessante Protagonistin, der 30-jährigen Cassandra „Cassie“ Thomas. Es gibt keinen multiperspektivischen Unfug und einige sehr schöne Dialoge. Es gibt ein, zwei intelligente Racheaktionen wie zum Beispiel Cassies Besuch bei der Dekanin der Hochschule. Vor allem gibt es eine Entwicklung, die der psychopathischen Heldin gegönnt wird. Das ist ihre Beziehung und aufkeimende Liebe zum Kinderarzt Ryan. Das sind die schönsten Momente von „Promising Young Woman“, in denen Cassie es zu gelingen scheint, ihre krankhaften Racheplänen und ihr Trauma allmählich zu überwinden.

Vorbilder

Leider sind Cassies Racheaktionen nicht sonderlich intelligent. Man fragt sich auch, warum sie ihren Hass regelmäßig an unbeteiligten Männern auslässt, die sie in unterschiedlichen Bars aufgabelt? Was soll das? Warum konzentriert sie sich nicht auf die Beteiligten der sieben Jahre zurückliegenden Massenvergewaltigung? Ein Studium bei Alexandre Dumas „Der Graf von Monte Christo“, dem Prototyp einer Rachegeschichte, wäre konstruktiver gewesen als sich an Stig Larssons „Verblendung“ zu bedienen, in dem die Heldin Lisbeth Salander ihren Vergewaltiger tätowiert.

Die diesjährigen Oscar-Preisverleihungen waren offensichtlich ein Triumph guter Absichten und besserer Menschen, aber lausiger (Nomadland) bis mäßiger (Promising Young Woman) Filme. Da geht es eben nicht um profane Dinge wie glaubhafte polizeiliche Ermittlungsarbeit oder die Handlungslogik einer Backstory. Hier geht es um Größeres, um gesellschaftspolitische Zusammenhänge, pratriarchalische Unterdrückung, Sexismus, MeToo usw. Eine kleine, scheinbar unbedeutende Szene demonstriert die selbstgerechte Moral der Filmemacherin. Als Cassie den Verteidiger des Vergewaltigers Al Monroe heimsucht, bittet der sie um Vergebung. Abgesehen davon, dass man diesem abgefeimten Anwalt die zur Schau getragene Reue nicht abnimmt, hören wir Cassie antworten: „Ich vergebe Ihnen!“ Tja, das ist ja plötzlich sehr großherzig, richtig christlich, kann man da nur sagen. In Tony Scotts Rachethriller „Man on Fire“ antwortet der Held auf die selbe Bitte: „Vergeben kann nur Gott. Ich stelle nur den Kontakt her.“

Figuren

Das ist leider nicht der einzige Moment, in dem Cassie von ihrer Autorin denunziert wird. Die will uns weismachen, dass ein Typ wie Ryan bei der vor sieben Jahren stattgefundenen Massenvergewaltigung anwesend war. Sorry, aber da ist er nicht der Typ für, und selbst wenn man diese Möglichkeit einmal durchspielt, dann ist er immer noch nicht der Typ, der das verdrängt hätte. Das ist ein weiteres Problem dieses Films, die Eindimensionalität praktisch aller männlichen Figuren. Und immer, wenn sie mal durchbrochen werden soll (Verteidiger), funktioniert’s nicht.

Noch schwerwiegender ist die Wiederaufnahme von Cassies Rachefeldzug. Da wird im wahrsten Sinne des Wortes alles geopfert: die Heldin, die Geschichte. Wenn man so etwas macht, dann muss dieses Opfer auch eine Lösung sein, am besten die einzige, so wie es zum Beispiel Clint Eastwood in „Gran Torino“ demonstriert hat. In „Promising Young Woman“ werden wir Zeugen stümperhafter Vorbereitungen: Der Vergewaltiger Al Monroe wird nur an den Händen ans Bett gefesselt, nicht an den Beinen! Dann kann er sich auch noch aus einer Handfessel befreien und die Heldin nach einem quälenden, minutenlangem Kampf erwürgen.

Finale

Weiter sollen wir schlucken, dass sie vorsorglich belastendes Material an den Verteidiger geschickt hat, das zur Festnahme wegen Mordverdachts gegen Al Monroe führt. Was sollen denn das für Beweise sein? Doch nicht etwa dieses ominöse, sieben Jahre alte Video, das doch im übrigen seinerzeit alle Täter und Mitschuldige sofort vernichtet hätten? Wenn überhaupt zeigt es, dass er eine Vergewaltigung begangen hat. Auch der Hinweis auf ihren Aufenthaltsort, die Hütte, in dem die Junggesellen-Abschiedsparty stattfindet, beweist lediglich, dass sie anwesend war. Selbst den Fund ihrer Leiche könnten Al und seine Freunde als Unfall darstellen, was sie ja auch vorhaben. Was also bitte soll denn zur Festnahme von Al führen? Im Grunde würde sich alles wiederholen: Man kann ihm nichts nachweisen. Er würde mal wieder ungeschoren davonkommen. Es ist also keine Rache, sondern Dummheit. Es passt auch überhaupt nicht zur Vorgeschichte, also der Massenvergewaltigung und dem Totschweigen innerhalb eines korrupten Systems.

Lösungen

Die Lösung wäre folgendes gewesen: Cassie verliebt sich in Ryan, wird aber festgenommen und inhaftiert wegen Kindesentführung oder Körperverletzung (glaubhafte Polizeiarbeit). Jetzt könnte der Verteidiger ins Spiel kommen. Seine Reue könnte er durch eine hinterhältige Verteidigungsstrategie beweisen. Jedenfalls erreicht er Cassies Freilassung. Vielleicht gibt Ryan ihr auch ein Alibi? Dann fahren beide gemeinsam zum Showdown, zur Hochzeitsfeier von Al. Dort packen sie ihr Geschenk aus: Eine Leinwand, mit Beamer und Lautsprecher. Dann könnte das aufgehübschte Video von der Vergewaltigung dem Brautpaar und den Hochzeitsgästen vorgeführt werden. Das würde Al’s Karriere nachhaltig ruinieren, seine Ehe und Freundschaften sowieso. Das System würde ihn fallen lassen wie eine heiße Kartoffel. Er würde Vergleichbares erleben wie Cassies Freundin Nina Fisher vor sieben Jahren. Das wäre die Umkehrung des Missbrauchs gewesen, ein intelligenter Racheplan.

Fazit

Aber so werden wir die erste und die letzte halbe Stunde des Films für dumm verkauft. Dazwischen ist der Film teilweise richtig gut.

7 Emojis zur Bewertung eines Spielfilms, hier 3 blaue Smileys und 4 schwarze traurige Gesichter für "Promising Young Woman"

Magnolia (Paul Thomas Anderson)

Sehr schön sind einige intensive Spielszenen, die Kameraarbeit und die Montage in „Magnolia“, vor allem wenn das Erzähltempo an Fahrt gewinnt. Herausragend ist die darstellerische Leistung von Tom Cruise, der immer dann am stärksten ist, wenn er sich selbst spielt, also einen arroganten Fiesling (s.a. „Collateral“ von Michael Mann).

Die Geschichten

In verschiedenen Episoden erzählt „Magnolia“ die Geschichten mehrerer Personen im San Fernando Valley (Kalifornien). Man weiß anfangs nicht so genau, worauf alles hinauslaufen soll und das ist gut (produktive Irritation). Leider weiß man am Ende immer noch nicht, was das alles soll? In seiner Machart erinnert „Magnolia“ an „Short Cuts“ von Robert Altman, der immerhin auf Erzählungen von Raymond Carver basiert, also einem Autor, der sein Handwerk versteht.

Multiperspektive

Anderson schreibt seine Geschichten natürlich selbst. Das ist das eine Problem, ein anderes die Multiperspektive. Die kann man sich schönreden als „unkonventionell“ oder „modern“, ist aber nichts anderes als eine narrative Sackgasse. Immer wenn sich mal interessante oder berührende Situationen entwickeln, wird man wieder heraus gerissen und sofort mit neuen Handlungen konfrontiert. So als würde der Regisseur seinen eigenen Figuren und Geschichten nicht recht trauen. Da scheint es dann sicherer zu sein, auf eine Vielzahl zu setzen. Frei nach dem Motto: Irgendeine(r) wird’s schon bringen.

Das erinnert stark an die Denkweise öffentlich- rechtlicher Fernsehanstalten, dort als „Ausgewogenheit“ deklariert. Aber so kann keine emotionale Anteilnahme entstehen. Die Multiperspektive erzielt eben nicht die ersehnte Komplexität und Tiefe, sondern exakt das Gegenteil: Man bewegt sich immer schön nahe an der Oberfläche. Eine Tiefe – das ist scheinbar der Anachronismus – erreicht ein Erzähler eher durch eine Fokussierung auf ein oder wenige Protagonisten, die die entsprechenden Eigenschaften mitbringen sollten.

Synchronisation der Gefühle

Halt, stop! Das ist natürliche eine Pauschalisierung und bedarf der Überprüfung. Unter den TOP 20 befindet sich ein Film, der zwar nicht mit einer Multi- aber mit einer Mehrfachperspektive operiert. Das ist Hitchcocks Meisterwerk „Psycho“. Aber da wird der Zuschauer in die Sorgen und Nöte der Protagonisten eingebunden, vor allem in das Verbotene. Das ist der Punkt. Wir verstehen, warum Marion Crane Grenzen überschreitet und zittern mit ihr mit. Selbst nach ihrem frühen Ableben schafft Hitchcock es, dass wir mit dem nächsten Protagonisten mitzittern und das ist kein Geringerer als der Psychopath Norman Bates. Wir werden hier eben ständig in die Entscheidungsfindung, in die inneren Konflikte der Hauptpersonen eingebunden. Das führt zu einer Synchronisation der Gefühle. Bei Anderson bekommen wir meist Resultate vom Fehlverhalten seiner Figuren präsentiert. Wir werden vor vollendete Tatsachen gestellt. Was bleibt dem Zuschauer anderes übrig als zu sagen: Dumm gelaufen.

Defätismus

In „Magnolia“ sind zudem die angeschnittenen Lebenslügen und das selbstmitleidige Verhalten einiger Protagonisten schwer zu ertragen. Da sind Kinder missbraucht (Claudia), gequält (Stanley) oder im Stich gelassen worden (Frank). Alles ziemlich deprimierend, aber mehr auch nicht. Dass seine Figuren dem Regisseur ziemlich egal sind, erkennt man auch an einem technischen Detail: Die ersten zwei Stunden des viel zu langen Films sind fast permanent mit Musik unterlegt, die so dominant abgemischt ist, dass man die Dialoge nur schwer, manchmal gar nicht verstehen kann.

Zufall?

Anderson geht es eben nicht um Verständnis oder Kommunikation mit dem Zuschauer. Dafür ist die Distanz von den höheren Sphären, in denen er schwebt, bis zur Erde zu groß. Er versucht, sich auf Augenhöhe mit Seinesgleichen zu bewegen. Da dreht es sich eben mindestens um Höheres, wenn nicht um Göttliches wie auch das Opening und das Ende veranschaulichen. Da regnet’s Frösche in biblischem Ausmaß und es wird die Existenz von Zufällen in Frage gestellt, demnach alles einer Logik jeweils handelnder Personen folgt, die zu einem bestimmten Zeitpunkt aufeinandertreffen. So ähnlich hat es aber auch schon Udo Lattek formuliert, als er 1985 doch noch mit Bayern München Deutscher Fußballmeister geworden ist. Nur origineller und vor allem kürzer.

7 Emojis zur Bewertung eines Spielfilms, hier 2 blaue Smileys und 5 schwarze traurige Gesichter für Magnolia.

The Hours – Von Ewigkeit zu Ewigkeit

Eigentlich ist es beruhigend, dass die Amerikaner auch mal einen derartigen Müll produzieren. Dabei hätte man eher die Deutschen der Täterschaft dieses verquasten, pseudointellektuellen Literaturlangweilers verdächtigt. Symptomatisch beginnt „The Hours“ mit einem handwerklichen Fehler. Er zeigt den Freitod der Schriftstellerin Virginia Woolf, der keinerlei Emotionen hervorruft. Wie sollte er auch? Wir haben sie ja noch gar nicht kennengelernt. Wenn der Zuschauer die Chance gehabt hätte, eine Beziehung aufzubauen, ihr nahe zu kommen, wäre ihr Freitod vielleicht ein Verlust gewesen. Aber so …

Erzählebenen

Ein weiterer Fehler sind die drei Erzählebenen, die zum ganzen Wirrwarr passen. Frei nach dem Motto: Wenn’s bei der einen Episode nicht klappt, dann vielleicht bei der nächsten? Nein, so läuft das eben nicht. Die ersehnte Tiefe und Komplexität erzielt man gerade nicht durch die Etablierung mehrerer Erzählstränge, die zudem noch in unterschiedlichen Zeiten angesiedelt sind. Die Lösung wäre genau das Gegenteil gewesen, eine Reduktion und Konzentration auf wenige, taugliche Figuren wie es z.B. „Fahrraddiebe“ oder „Die Brücken am Fluss“ demonstriert haben. Die Einheit von Zeit, Raum und Handlung sind Prinzipien zur Konstruktion von Dramen, die schon auf Aristoteles zurückgehen.

Figuren

Die Protagonisten in „The Hours“ sind meist Frauen, die merkwürdige und bedeutungsschwangere Dinge sagen und tun. Nur, worum geht’s überhaupt? Was ist die Geschichte? Was ist der erzählerische Bogen? Wer die ersten 20 Minuten übersteht, der erfährt irgendwann, dass es eine Verbindung zum Roman „Mrs. Dalloway“ von Virginia Woolf geben soll. Der beeinflusst und verändert nämlich das Leben der weiblichen Protagonisten. Das sind aber – mit Verlaub – noch keine Geschichten!

Fazit

Es gibt immer wieder vereinzelte Szenen, in denen das Talent der hochkarätig besetzten Schauspielerriege aufblitzt. Aber dann dominiert wieder der Wirrwarr, die sinnfreie Bedeutungsschwere. Bleibt die Frage, warum sich Schauspieler von der Qualität einer Meryl Streep oder Nicole Kidman für so eine erzählerische Nullnummer hergegeben haben? Der Regisseur ist bereits vorher mit dem Gutmenschfilm „Billy Elliot“ aufgefallen.

7 Emojis zur Bewertung eines Spielfilms, hier 1 blauer Smiley und 6 schwarze traurige Gesichter für "The Hours"

Der Eissturm (Ang Lee) USA 1997

Schlaglichtartig wird hier das Leben zweier befreundeter Ehepaare mit ihren pubertierenden Kindern beleuchtet. Dank der exzellenten, gleichnamigen Buchvorlage von Rick Moody sowie einer Riege von herausragenden Schauspielern schafft Ang Lee immer wieder Momente von beeindruckender Intensität. „Der Eissturm“ wirft einen gnadenlosen Blick hinter die Fassade bürgerlichen Wohlstands, in dem sich die Erwachsenen auseinander gelebt haben. Die Ehemänner sorgen für das materielle Wohlergehen, die Ehefrauen langweilen sich und flüchten sich in Affären, die heranwachsenden Kinder rebellieren auf ihre Art gegen diese Form der Vernachlässigung. „Warst du weg?“, lautet die Begrüßung des 14-jährigen Mikey als sein Vater nach mehrtägiger Geschäftsreise zurückkehrt. Man hat sich nicht mehr viel zu sagen oder gar zu fragen. Es herrscht Gefühlskälte, visuell eindrucksvoll mit einem Eissturm in Szene gesetzt.

Schwachpunkte

Leider überträgt sich diese Kälte auf den Betrachter. Das Geschehen wirkt wie die Versuchsreihe eines Wissenschaftlers, der das Treiben von Kleinstlebewesen unter dem Mikroskop erforscht. Dieser distanzierte, ständig wechselnde Blick führt letztlich dazu, dass man mit keiner Person richtig mitfühlt. Dass am Ende der Tod eines Kindes für eine vorgebliche Einsicht oder Läuterung der Ehepaare herhalten muss, ist äußerst schwach. Da helfen die späten Tränen der Familienväter dann auch nicht mehr. Hitchcocks Postulat hat eben nichts von seiner Gültigkeit verloren (s. „Defätismusskala„).

Lösungen

Viel besser wäre es gewesen, was der Film zumindest andeutet, wenn beim finalen Partnertausch auf einer Schlüsselparty letztlich keiner mitgespielt hätte. Wenn alle, anstelle eines Seitensprungs, wieder beim jeweiligen Partner gelandet wären. Dann hätte die Lösung in den Figuren selbst gelegen und nicht in diesem Deus-ex-machina (plötzlich eintretender, unmotivierter Höhepunkt). Sie wäre glaubhafter und wesentlich stärker gewesen. Sie hätte sich aus der Erkenntnis der Erwachsenen gespeist, dass sich ihre emotionalen Defizite nicht durch Affären beheben lassen, sondern nur durch eine Befriedigung ihrer Sehnsucht nach Zuwendung, Geborgenheit und Liebe.

7 Emojis zur Bewertung eines Spielfilms, hier 5 blaue Smileys und 2 schwarze traurige Gesichter für Der Eissturm.

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Citizen Kane (Orson Welles) USA 1940

Noch einmal „Citizen Kane“ gesichtet. Der Film hat viele schöne, innovative Ideen zur Inszenierung, Erzählchronologie, Bildkomposition und Montage. Aber leider bleibt es bei diesen formalen Vorzügen. „Citizen Kane“ ist ein typischer Kritikerfilm, bleibt letztlich distanziert, choreografiert wie eine Versuchsanordnung. Die Personen sind einem egal. Es entstehen keine Emotionen.

Eigentlich ist es gar kein Film, der sich am Leben des Zeitungsmagnaten Hearst orientiert. Citizen Kane kümmert sich in erster Linie um Citizen Welles: Ein prophetisches Lebensporträt eines größenwahnsinnigen Regisseurs, der eigentlich vom Theater kommt. So stammt zum Beispiel die Anekdote mit dem Vormund und der Trennung von den Eltern aus dem Leben von Orson Welles und nicht aus dem von William Randolph Hearst. Ansonsten gibt es einige Parallelen: Beide waren Einzelkinder, stets darauf bedacht, sich und anderen ihre Einzigartigkeit zu demonstrieren. Kommerziell war der Film ein Flop und für Welles eigentlich schon der Anfang vom Ende in Hollywood, gemessen an seinen künstlerischen Ambitionen. In einer fundierten Bestenliste hat dieser Film eher nichts verloren.

7 Emojis zur Bewertung eines Spielfilms, hier 4 blaue Smileys und 3 schwarze traurige Gesichter für "Citizen Kane"