Rendezvous nach Ladenschluss (Lubitsch)

Diese romantische Komödie im Angestelltenmilieu glänzt durch ihre Konzentration auf das Odd-Couple-Paar: Klara Novak vs. Alfred Kralik. Wieder ist Ernst Lubitsch seiner Zeit weit voraus, indem er im puritanischen Amerika die weibliche Heldin trickreich und rotzfrech anlegt. In „Rendezvous nach Ladenschluss“ ist es nicht der Ehemann, der seine Frau mit einer Jüngeren betrügt. Nein, hier ist es Frau Matuschek, die sich mit einem jüngeren Liebhaber vergnügt.

Die Figuren

Die Nebenfiguren sind originelle Typen: der Konfliktscheue, der Schleimer, der väterliche Chef, der den Harten mimt und an seinen Gefühlen fast zugrunde geht. Sehr schön ist auch die Szene am Schluss, in der Matuschek seinen Angestellten vor dem Geschäft auflauert, um Heiligabend nicht allein zu sein. Gut ist auch, dass der Zuschauer zusammen mit Alfred die Identität seiner Brieffreundin erfährt, der er sich so nahe glaubt. Es ist nämlich ausgerechnet die freche Klara, mit der er eigentlich überhaupt nichts zu tun haben will. Das ist Suspense. Der Zuschauer weiß mehr als Klara und das ist gut so.

Schwachpunkte

Leider fehlt der Geschichte etwas der Biss und die Rücksichtslosigkeit, die man aus „Ninotschka“ oder „Sein oder Nichtsein“ kennt. Wenn Alfred sich am Ende als Klaras Brieffreund outet, dann müsste sie ihm eigentlich die Leviten lesen. Immerhin hat er eine Zeit lang mit ihren Gefühlen gespielt.

Fazit

Ansonsten ist „Rendezvous nach Ladenschluss“ ein beseelender Film mit einem stimmigen Happy End.

7 Emojis zur Bewertung eines Spielfilms, hier 5 blaue Smileys und 2 schwarze traurige Gesichter für "Rendezvous nach Ladenschluss"

Schreibe einen Kommentar