Ein Melodrama ist eine unerfüllte Liebesgeschichte, die mit Momenten von Innerlichkeit und Sentimentalität die Emotionen aufwühlen. Das zugeordnete Erzählmotiv ist „Die unmögliche Liebe“, zum Beispiel „Romeo und Julia“ von William S. Shakespeare. Die Charaktere eines Melodramas sind meist tiefergehender behandelt als zum Beispiel in Komödien oder Thrillern. Häufig wiederkehrendes Grundmuster ist die unmögliche oder verbotene Beziehung einer verheirateten Frau zu einem anderen Mann, die zwar kein Happy End hat, aber zu den glücklichsten Momenten ihres Lebens zählt. Altmeister des Melodramas ist Douglas Sirk.
Es geht um neue Lebensperspektiven im Alltag. Es geht um gemeinschaftliche Alternativen, die meist zeitlich begrenzt sind. Im Melodrama sind die Liebenden häufig durch ein Geheimnis verbunden, das mit niemandem geteilt werden kann. Weitere Triebkräfte sind das Verlangen, die Abenteuerlust und die emotionalen Konflikte: Soll man diese Beziehung weiterführen oder aufgeben? Ist sie die Liebe des Lebens oder unterliegt man einem Trugschluss?
Casablanca (Michael Curtiz) USA 1942
Der Liebe verfallen (Ulu Grosbard) USA 1984
Die Brücken am Fluss (Clint Eastwood) USA 1995
Doktor Schiwago (David Lean) USA/GB 1965
French Kiss (Lawrence Kasdan) USA 1995
Kinder des Olymp (Marcel Carné) F 1947
La Strada (Federico Fellini) I 1954
Titanic (James Cameron) USA 1998
Was der Himmel erlaubt (Douglas Sirk) USA 1955
Vom Winde verweht (Victor Fleming) USA 1939
„Zeit der Unschuld“ ist eine ebenso opulente wie distanzierte Verfilmung des gleichnamigen Romans von Edith Wharton. Ein Melodrama, das ein klassisches Erzählmotiv behandelt: Die Unmögliche Liebe. In der New Yorker Aristokratie von 1870 hat die Liebe des jungen, bereits verlobten Anwalts Newland Archer (Daniel Day-Lewis) …
„Der Liebe verfallen“ ist ein eher ruhiges, kluges und schönes Melodrama, das sich ganz auf seine herausragend agierenden Protagonisten konzentriert: Die verheiratete Illustratorin Molly Gilmore (Meryl Streep) und den Bauingenieur Frank Raftis (Robert De Niro), der Frau und zwei Kinder hat. Ihre Dramatik bezieht die …
„Eine Fantastische Frau“ ist ein eher ruhiges Melodrama über „Die unmögliche Liebe“ der Trans*Frau Marina zum älteren Orlando in Santiago de Chile. Sehr schön ist die Konzentration auf die interessante Hauptfigur, die der Film zu keiner Zeit aus den Augen verliert. Ansonsten sind die Filmemacher …
Obwohl „Solange es Menschen gibt“ vor über 60 Jahren hergestellt wurde, wirkt der Film – auch heute noch – richtig modern. Das liegt natürlich an der Figurenkonstellation und dem Fokus auf die Belange der weiblichen Protagonisten. Im Grunde bilden die beiden Witwen Lora Meredith (Lana …
Von Beginn an baut „Der einzige Zeuge“ von Peter Weir eine sogartige Spannung auf, die vorrangig aus der Verknüpfung zweier klassischer Erzählmotive resultiert: „Der bedrohte Zeuge“ und „Die unmögliche Liebe“. Des Weiteren liefert der Aufeinanderprall völlig unterschiedlicher Welten zusätzliches Konfliktpotenzial. Die in der Landwirtschaft verwurzelte, …
„Geliebte Jane“ ist ein opulent ausgestattetes, biographisch angehauchtes Melodrama mit einem klassischen Erzählmotiv: Die Unmögliche Liebe. Die 20-jährige Schriftstellerin Jane Austen trifft mit dem jungen Rechtsanwalt Tom Lefroy den Mann ihres Lebens. Am Ende verzichtet sie, weil sie glaubt, dass ihre Liebe in den ärmlichen …
„Unterwegs nach Cold Mountain“ ist ein bildgewaltige Melodrama, das zur Zeit des amerikanischen Bürgerkriegs spielt. Es hat ein klassisches Erzählmotiv: „Die unmögliche Liebe“. Zum Glück hält Regisseur Anthony Minghella, ein erwiesener Experte für Schmachtfetzen („Der englische Patient“), sich eng an die exzellente Romanvorlage von Charles …
„La Strada – Das Lied der Straße“, so der deutsche Verleih-Untertitel, gehört zu den Filmen, die über Jahrzehnte ihre emotionale Kraft bewahrt haben. Er entführt den Zuschauer in eine wundersame, fremde Welt, ohne je die Bodenhaftung zu verlieren (wie es Federico Fellini in späteren Filmen …
In jüngeren Jahren hat Clint Eastwood auch viel Murks gedreht. Aber er hat dazu gelernt wie kaum ein anderer. Als er bei „Die Brücken am Fluss“ die Regie und die männliche Hauptrolle übernahm, war er bereits im Rentenalter. Die Vorlage war ein ebenso erfolgreicher wie …